Immer mehr Menschen achten auf eine nachhaltige, umweltbewusste Lebensweise. Das gilt sowohl bei der Auswahl des Strom-Vertrages als auch z. B. bei Lebensmitteln. Vegane Ernährung ist im Trend.
Timo Schliep ist Gründer und Geschäftsführer von vekoop. Der Online-Shop hat das größte vegane Sortiment in Europa und ist Kooperationspartner von enyway. Im Interview erzählt uns Timo, wie alles begann und was er sich für die Zukunft wünscht.

Wie kam es zur Gründung von vekoop?
Timo Schliep: „Durch mehrere glückliche Fügungen. Zunächst war
da meine Laktose-Intoleranz. Dann meine damalige Freundin, die
Vegetarierin war. Ich habe mich also früh für gesunde Ernährung
interessiert und bin schon vor 15 Jahren Veganer geworden. Daher weiß
ich, wie schwer es ist, die richtigen Lebensmittel zu bekommen. Und
während meines Studiums habe ich dann Sebastian kennengelernt. Wir haben
gemeinsam ein Existenzgründer-Seminar besucht und wussten schnell, dass
wir was beruflich zusammen auf die Beine stellen wollen.“
Das war der Startschuss für euren veganen Online-Shop?
Timo Schliep: „Nein, noch lange nicht. Eigentlich hatten wir
vor, eine Coupon-App auf dem Seminar zu entwickeln. Aber das hat nicht
geklappt, wir waren damals wohl unserer Zeit voraus. Erst, als wir
einige Gründer-Wettbewerbe gewonnen hatten, u. a. das ‚Indiegogo
Crowdfunding‘, gesponsert von Google, nahm vekoop langsam Form an. Im
Sommer 2013 sind wir dann öffentlich gestartet. Seitdem sind wir stetig
gewachsen, haben viel automatisiert, unser Lager vergrößert und können
jetzt das größte Sortiment veganer Produkte in Europa anbieten.“
Was sind die derzeitigen veganen Kassenschlager?
Timo Schliep: „Nach wie vor Pflanzen-Drinks. Getränke aus Soja,
Cashewnüssen, Erdmandeln oder braunem Reis sind sehr gefragt. Seit
neuestem haben wir auch Produkte der Firma ‚Veganz‘ im Angebot. Die
laufen ebenfalls gut.“
Lebst du Nachhaltigkeit auch in anderen Bereichen?
Timo Schliep: „Ja. Ich habe schon immer darauf geachtet, sowohl
privat als auch beruflich, umweltbewusst zu sein. Das beinhaltet
natürlich den Bezug von Ökostrom. Aber auch z. B. die Benutzung von
Recycling-Materialien, passgenauen Kartonagen und papierloser
Kommunikation im Betrieb.“
Sowohl Ökostrom als auch vegane Produkte gelten oft als noch zu teuer. Was entgegnest du diesem Vorurteil?
Timo Schliep: „Unsere Produkte haben ihren Preis, klar. Teuer
sind sie aber nicht, weil sie hochwertig und in Geld eigentlich gar
nicht aufzuwiegen sind. Unsere Erfahrung zeigt, dass Menschen immer mehr
bereit sind, Geld für gesunde Ernährung auszugeben. Wir haben auch
viele Kunden, die sich nur ein oder zwei Tage die Woche fleischfrei
ernähren. Denen ist bewusst, wie klimaschädlich der Konsum von Fleisch
ist. Dass Unmengen von Wasser und Energie benötigt werden, weil der
Flächenbedarf viel größer ist als beim Getreideanbau.“

Wie sieht die Welt aus, die du deinen Nachkommen gern hinterlassen möchtest?
Timo Schliep: „Auch, wenn’s jetzt wahrscheinlich sehr
träumerisch klingt. Aber trotzdem: Ich würde mir wünschen, dass wir
Menschen noch mehr im Einklang mit der Natur leben. Dass wir vernünftig
und nicht verschwenderisch mit unseren natürlichen Ressourcen umgehen.
Dass wir bewusster leben, ohne uns eingeschränkt zu fühlen.“